WORTLAUT IM GESPRÄCH MIT:
Saenal, ehemalige Teilnehmerin von „Stark im Kiez“
Warum hast du am Projekt „Stark im Kiez“ teilgenommen?
Es ging alles sehr schnell: Mein Mann hat mir einen Link gesendet und das war der Link zum Projekt „Stark im Kiez“. Ich hatte damals keinen Job und sprach nur wenig Deutsch. Da ich ursprünglich einen sozialen Beruf habe, wollte ich gerne am Projekt teilnehmen. Ich habe in Südkorea „Soziale Arbeit“ studiert und schon 6 Jahre in dem Beruf gearbeitet. Ich dachte, dass ich in Deutschland in einen anderen Beruf wechseln muss, weil für soziale Berufe normalerweise sehr gute Sprachkenntnisse und eine staatliche Anerkennung notwendig sind. Als ich nach Deutschland gekommen bin, habe ich aber herausgefunden, dass mein Studium hier auch anerkannt werden kann. Ich habe bei der Senatsverwaltung alle notwendigen Dokumente für die Anerkennung abgegeben. Man sagte mir, dass ich für die Anerkennung noch ein Praktikum und einen Anpassungslehrgang absolvieren muss. Durch die Teilnahme am Projekt „Stark im Kiez“ habe ich ein passendes Praktikum im sozialen Bereich gefunden.
Erzähl doch mal ein bisschen, wie es nach dem Projekt für dich weiterging?
Dank „Stark im Kiez“ und dem bezirklichen Netzwerk habe ich ein Praktikum beim Frauenzentrum Treptow-Köpenick machen können, wo ich mich sehr wohlgefühlt und viel gelernt habe. Dank Frau Jaroß von Frauenzentrum Treptow-Köpenick konnte ich parallel zum Praktikum an einem Anpassungslehrgang an der Katholischen Hochschule für Sozialwesen teilnehmen, was auch Voraussetzung für die Anerkennung meines Abschlusses ist. Das Praktikum ging von Januar bis Juli und dann habe ich weiter am Anpassungslehrgang teilgenommen und diesen im November abgeschlossen. Nun brauche ich noch das Deutsch-C1-Niveau, womit ich gerade sehr beschäftigt bin. Deutsch ist sehr schwierig, muss ich sagen…
Was war dir wichtig für deinen beruflichen Wiedereinstieg nach der Elternzeit?
Nach der Elternzeit brauchte ich vor allem Mut und Motivation für meinen beruflichen Wiedereinstieg. Ich habe mich gefragt, ob ich wieder arbeiten kann, besonders als Ausländerin. Aber mit dem Projekt „Stark im Kiez“ konnte ich zuerst Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein aufbauen, was ich für den Wiedereinstieg ganz besonders gebraucht habe.
Was machst du aktuell beruflich?
Momentan lerne ich mehr Deutsch, um die Anerkennung meines Abschlusses abzuschließen. Aber ich möchte gerne schon sehr bald einen Job finden.
Hast du Tipps für andere arbeitende Eltern, wie man Familie und Beruf gut miteinander vereinbaren kann?
Man muss die Zeit richtig planen und richtige Ressourcen in der Umgebung finden, um die Zeit effizient zu gestalten. Es gibt viele hilfreiche Hände, die einfach im Internet gefunden werden können. Es ist schwierig, ganz allein Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren. Am besten nimmt man Hilfsangebote wie zum Beispiel „Stark im Kiez“ an!
Am Ende spielen wir „Wünsch dir was!“ Was würdest du dir für deinen weiteren beruflichen Weg wünschen?
Ich wünsche mir einen Beruf, in dem ich Familien und Migrant*innen helfen kann. Dafür lerne ich noch weiter Deutsch und deutsches Sozialrecht.